Amtseinführung für neuen Bürgermeister in Seeheim-Jugenheim

Abschluss und Neuanfang. Seeheim-Jugenheims Bürgermeister Olaf Kühn (rechts) ist am Freitagabend aus seinem Amt verabschiedet worden, sein Nachfolger Alexander Kreissl hat in dem Festakt in der Jugenheimer Bürgerhalle seinen Amtseid abgelegt. Foto: Karl-Heinz Bärtl  Foto: Karl-Heinz Bärtl
© Foto: Karl-Heinz Bärtl

Ein Händeschütteln nach dem Amtseid symbolisiert den Wechsel im Seeheim-Jugenheimer Rathaus. Zwar ist Olaf Kühn (parteilos) noch bis Mittwoch Chef im Rathaus und hat sein...

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SEEHEIM-JUGENHEIM. Ein Händeschütteln nach dem Amtseid symbolisiert den Wechsel im Seeheim-Jugenheimer Rathaus. Zwar ist Olaf Kühn (parteilos) noch bis Mittwoch Chef im Rathaus und hat sein Nachfolger Alexander Kreissl (CDU) erst am Donnerstag seinen ersten Arbeitstag – am Freitagabend aber wurde der Amtsinhaber in einem Festakt in der voll besetzten Bürgerhalle in Jugenheim offiziell verabschiedet und der neue Rathauschef vereidigt.

„Keine Urkunde, ein Handschlag und ein Dank genügen.“ So lautete der Regiehinweis von Olaf Kühn an den Vorsitzenden der Gemeindevertretung Torsten Leveringhaus (Grüne) für die Verabschiedung. Der Handschlag war kurz, Dankesworte gab es viele für den Bürgermeister, der nach zwölf Jahren aus dem Amt scheidet.

Es seien zwölf Jahre gewesen, die „immer Spaß gemacht haben“, zog Kühn für sich eine positive Bilanz. Wenn auch anstrengend. Ein Bürgermeister sei schließlich sieben Tage in der Woche im Dienst. „Ich bin nicht froh, dass es vorbei ist“, gab er zu. Ein „paar Sachen“ hätte er gern noch umgesetzt. Wie den Neubau der Sport- und Kulturhalle in Seeheim.

Sein Resümee für seine Amtszeit fällt positiv aus. Die Finanzkrise sei überwunden, die Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen dank der vielen ehrenamtlichen Helfer gelungen.

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In Kühns Abschiedsrede klang auch Wehmut mit. Er werde den Kontakt zu den Mitarbeitern vermissen. Kühn, der sich selbst über Lob wie die Verleihung der Ehrenbürgerschaft durch die französische Partnerstadt Villenave d´Ornon und eine Auszeichnung des Deutschen Feuerwehrverbandes gefreut hat, lobte selbst: Er dankte den Gremien für den respektvollen Umgang, „andernorts geht es dagegen ruppig zu“.

Dank erhielt Kühn zurück, von vielen Rednern aus Landkreis, Partnerstädten und Vereinen. Er habe viel bewirkt, attestierte ihm der Seeheim-Jugenheimer Grünen-Fraktionsvorsitzende Walter Sydow und verwies auf die Haushaltslage und die Kinderbetreuung. „Es ist eine erfolgreiche Zeit“ gewesen, bescheinigte ihm Max Panhans für die CDU, die Kühn unterstützte, ebenso wie die FDP, deren Erwartungen Kühn erfüllt hat, wie der Ortsverbandsvorsitzende Thomas Postina sagte. Aber es gab auch kritische Worte: Mit Blick auf das Stadtentwicklungskonzept habe er sich mehr erwartet, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Weber.

Für den neuen Bürgermeister Alexander Kreissl hatte Weber einen Staubwedel als Geschenk. „Neue Besen kehren gut, sagt man. Aber die alten kennen die Ecken“, hatte der künftige Rathauschef als Antwort darauf parat.

„Mit großer Freude, aber auch mit einer gehörigen Portion Respekt“, gehe er das Amt an, sagte Alexander Kreissl. Respekt wohl auch, nachdem er an dem Abend zu hören bekam, welche Aufgaben auf ihn zukommen und welche Erwartungen an ihn gerichtet werden.

Die Finanzen in den Griff bekommen

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Er selbst hat die Finanzen im Fokus. Die in den Griff zu bekommen, sei die Bedingung für alle weiteren Entwicklungen. „Ich will die geschaffenen Werte erhalten und pflegen“, versprach der 38-jährige Lautertaler, der sich am 26. November vergangenen Jahres in einer Stichwahl gegen den SPD-Kandidaten Hans-Jürgen Wickenhöfer durchgesetzt hatte. Zu den Werten zählt er die Lebensqualität sowie das Freizeit- und Kulturangebot in der Gemeinde.

Parteien, Vereine und Initiativen lud Kreissl zu einer guten Zusammenarbeit ein. „Ziel ist eine gute Zukunft für Seeheim-Jugenheim.“

Ein Versprechen erhielt Kreissl von seinem Vorgänger: „Ich werde mich nicht in Ihre Amtsgeschäfte einmischen“, sagte Kühn. Er wendet sich einer neuen Aufgabe zu. Er wird noch einmal Lehrer an einer Gesamtschule in Gernsheim.

Von Wolfgang Görg