Die Linken haben ihre Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl bestimmt: Wie erwartet sind es die neue Parteivorsitzende Janine Wissler und Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch. Sie wurden mit 86 Prozent  vom Parteivorstand gewählt. Es gab auch einen Antrag von Thies Gleiss von der antikapitalistischen Linken, ganz auf Spitzenkandidaten zu verzichten. Dieser wurde mit 80 Prozent abgelehnt.

Vorgeschlagen hatte das Duo die Linken-Parteichefin Susanne Hennig-Wellsow: "Grundsätzlich spricht einiges für Janine Wissler und Dietmar Bartsch", sagte sie im Inforadio des rbb. Mit den beiden verbinde die Linke Generationen. Beide hätten unterschiedliche politische Erfahrungen, Wissler im hessischen Landtag und Bartsch im Bundestag. Auch repräsentierten sie sowohl den Osten wie den Westen des Landes. "Das sind schon zwei, die zusammenpassen und die Linke nach vorne bringen."

Vor vier Jahren war Bartsch mit der damaligen Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht angetreten. Wagenknecht hatte 2019 nach innerparteilich Machtkämpfen den Fraktionsvorsitz niedergelegt.

Aktuell liegt die Partei in Umfragen zwischen sechs und acht Prozent. Bartsch ist offen für ein grün-rot-rotes Bündnis nach der Wahl, Wissler äußerte sich bislang eher distanziert dazu. Knackpunkt könnte das Thema Außenpolitik werden. Wissler führt die Linke seit Ende Februar gemeinsam mit Hennig-Wellsow. Die weibliche Doppelspitze folgte Bernd Riexinger und Katja Kipping nach.