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"Ich bin eine Quotenfrau" Über Parteigrenzen hinweg: So unterstützen Spitzenpolitikerinnen die Frauenquote

Manuela Schwesig und Ursula von der Leyen: Zwei Spitzenpolitikerinnen, die sich klar für die Quote aussprechen
Manuela Schwesig und Ursula von der Leyen: Zwei Spitzenpolitikerinnen, die sich klar für die Quote aussprechen
© Carolin Windel / STERN
Die Frauenquote für Vorstände soll kommen, darauf hat sich die Große Koalition geeinigt. Darüber gestritten wurde trotzdem. Dabei betonen zahlreiche Politikerinnen über Parteigrenzen hinweg, dass die Quote wichtig ist. Und warum sie nur ein Anfang sein kann.

Wenn man Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) fragt, wie sie die Gespräche der Großen Koalition zur Frauenquote verlaufen sind, dann sagt sie: "Wir haben in der Koalition hart verhandelt. Aber wie es jetzt aussieht, konnten wir die Union mit guten Argumenten überzeugen.“ Sie sagt aber auch: "Wer qualifizierte Frauen in der Wirtschaft als Belastung sieht, der hat den Schuss nicht gehört." 

Im großen stern-Special, in dem sich 40 Frauen dazu äußern, warum die Quote allen nützt, wird klar: Viele erfolgreiche Politikerinnen quer über Parteigrenzen hinweg sprechen sich für eine Quote aus. Sie erklären, warum sie der Anfang sein muss, warum sie aber gleichzeitig nur der Anfang sein kann.

Ursula von der Leyen: "Veränderung zum Besseren kommt nicht von selbst"

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Aminata Touré: "Leider muss man selbst mit Frauen diskutieren"

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Annegret Kramp-Karrenbauer: "Mache mich in der CDU schon sehr lange für die Quote stark"

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"Natürlich wurde ich mit dem Vorwurf konfrontiert, eine Rabenmutter zu sein"

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Katja Kipping: Ziel ist, die Quote nicht mehr zu brauchen

Die Parteivorsitzende der Linken, Katja Kipping, wünscht sich die Quote, damit sie zu einer neuen Selbstverständlichkeit führt: "Mein Ziel ist eine Situation zu schaffen, in der wir die Quote nicht mehr brauchen. Auch wenn schon viel passiert ist, es reicht nicht."

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Renate Künast

"Können Sie die Frau in Ruhe lassen und über Inhaltliches reden?"

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Katarina Barley: "Freiwillige Quoten sind fein, aber sie bringen nichts"

Die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Katarina Barley, sagt: "Wir kennen ja alle die Zahlen: 70 Prozent der Unternehmen, setzten sich die Zielgrößen Null bei Frauen im Vorstand. Also da fällt einem ja wirklich nichts mehr ein."

Katarina Barley

"Während die Frau noch überlegt, ob sie den Job machen will, haben schon drei Jungs gesagt: Ich!"

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Franziska Giffey: "Ich empfinde es als Ungerechtigkeit, dass all die guten Frauen nicht zum Zug kommen"

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) sagt: "Wir haben so viele exzellente Abiturientinnen, Studentinnen und guckt man zehn, fünfzehn Jahre später nach, wo die geblieben sind, dann sind sie alle weg. Alle diese guten Frauen finden sie nicht in den Top-Etagen deutscher Unternehmen. Das kann nicht sein."

Franziska Giffey

"Auch eine Vorstandstätigkeit sollte mit Kindern möglich sein"

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Neben diesen Spitzenpolitikerinnen erläutern zahlreiche Frauen in Spitzenpositionen, warum die Quote nur der Anfang sein kann. Alle 40 Protagonistinnen erzählen hier ihre Argumente ausführlich in Videos und Texten. Sie erzählen Persönliches über Männer, Kinder und Karriere.

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