Erste Ratssitzung mit dem neuem Bürgermeister / Bärbel Ehrich Stellvertreterin / Wilhelm Bäker offiziell verabschiedet

Mannschaftskapitän Porsch leistet den Eid

Cord Bockhop (r.) überreicht Wilhelm Bäker eine Flasche Wein.
+
Cord Bockhop (r.) überreicht Wilhelm Bäker eine Flasche Wein.

Bassum - Von Maik Hanke. Christian Porsch ist nun offiziell neuer Bassumer Bürgermeister. In der Ratssitzung am Dienstagabend im Gasthaus Zur Post in Neubruchhausen nahm die stellvertretende Bürgermeisterin Cathleen Schorling Christian Porsch den Eid ab. Als zweite stellvertretende Bürgermeisterin wurde am Abend einstimmig Bärbel Ehrich (SPD) neu gewählt.

Wie viele Wege Christian Porsch gestern im Rahmen der Ratssitzung wohl zurückgelegt hat? Auf jeden Fall eine ganze Menge. Schon im Vorfeld der Sitzung war er umtriebig, schüttelte jede Hand, plauschte kurz. Immer wieder hatte er auch ein goldfarben eingepacktes Päckchen in der Hand, schien nicht recht zu wissen, wohin damit. Darin befand sich eine Uhr als Geschenk an den Mann, von dem er das Bürgermeisteramt vor wenigen Tagen übernommen hatte – Wilhelm Bäker, der am Dienstag vom Rat verabschiedet wurde.

„Natürlich war ich nervös“, sagte Porsch im Anschluss an die Sitzung auf Nachfrage dieser Zeitung. Nach der Vereidigung, die als einer der ersten Punkte auf der Tagesordnung stand, habe er sich zunehmend entspannt.

Neue Vize: Bärbel Ehrich

„Ich bin ein Mannschaftsspieler“, sagte Porsch in seiner Antrittsrede, und in der lockeren Sitzung war er auch zu Scherzen aufgelegt: „Ich habe früher Fußball gespielt, auch wenn man es heute nicht mehr sieht.“ Die Verwaltung und die Politik, die Kitas, Seniorenservicebüros und die vielen weiteren Einrichtungen seien Teile dieses Teams, sagte Porsch, der in seinem Amt – ohne dass er es betonte – nun automatisch Mannschaftskapitän ist. „Nur wenn wir gemeinsam arbeiten, können wir auch Positives bewirken.“ Porsch meinte weiter, er biete „Transparenz und Offenheit“ und hoffe auf dasselbe von seinen Mannschaftskollegen. „Lassen Sie uns gemeinsam etwas schaffen“, klang Porsch beinahe tatsächlich wie ein Kapitän in der Besprechung vor einem wichtigen Spiel. Holprig werde der Weg mit Sicherheit. Die Brocken müsse man gemeinsam aus dem Weg räumen.

Abschied: Luzia Moldenhauer

An Porschs Seite wird fortan neben Cathleen Schorling auch Bärbel Ehrich als Stellvertreterin stehen. Ohne Gegenvorschlag wählte sie der Rat ganz unkompliziert ins Amt. Ehrich rückt für Luzia Moldenhauer nach, die inzwischen im Landtag sitzt. Moldenhauers Posten als Beauftragte für die Weiterentwicklung jugend- und bildungsrelevanter Maßnahmen ging an Dorit Schlemermeyer. Ihre Wahl erfolgte ebenfalls einstimmig. Aus den Fraktionen wurden allerdings Stimmen laut, die den Posten als solchen hinterfragten und zur nächsten Wahlperiode nochmals in Augenschein nehmen wollten. Außerdem forderten sie ab sofort jährliche Berichte.

Porschs nun freigewordenen Platz in der Fraktion des Bürger-Blocks übernimmt, wie berichtet, Ben Berger.

Die Tagesordnungspunkte und das Personalkarussell sah der ehemalige Bürgermeister Wilhelm Bäker von außen. Er saß abseits vom Ratstisch. Neben ihm Landrat Cord Bockhop. „Ich bin zufällig hier“, sagte Bockhop mit einem Augenzwinkern, als Bäker ihn begrüßte. „Für mich war da vorne kein Platz mehr“, entgegnete Bäker.

Bürgermeister Porsch vereidigt, Bäker verabschiedet

Gegen Ende der Sitzung sprach Bockhop zu Ehren Bäkers. Der Landrat lobte die Fachlichkeit, die Bescheidenheit und die Verlässlichkeit des ehemaligen Verwaltungschefs. Ratsvorsitzender Rolf Lahmeyer stimmte in die Danksagungen ein: „Du warst immer geradlinig. Du hast gesagt, was deine Meinung ist und hast sie immer verteidigt.“ Und weiter: „In den 13 Jahren ist viel Gutes geschaffen worden.“

In seiner Abschlussrede gab Bäker an, von dem vielen Lob berührt zu sein. „Das Erreichte war für mich Freude und Belohnung zugleich“, meinte er. „Vielen Dank, dass ich 13 Jahre Ihr Bürgermeister sein durfte“, waren seine letzten Worte im Rat.

„Die warmen Worte, die für Wilhelm Bäker gefunden wurden, hat er sich verdient und erarbeitet“, betonte Christian Porsch auf Nachfrage.

Einen neuen Ersten Stadtrat für die ausgeschiedene Bernadette Nadermann gibt es indes noch nicht. Bewerbungen wird Porsch demnächst prüfen. Im Dezember möchte er Ergebnisse präsentieren. Dann hat der Kapitän seine Mannschaft komplett – und die „Saison“ kann so richtig losgehen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Kommentar verfassen