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Erstmals seit 1968 Rolling Stones auf Platz eins der deutschen Singlecharts

Sie sind die ältesten Künstler, die es jemals an die Spitze der deutschen Singlecharts geschafft haben: Mit "Living In A Ghost Town" sind die Rolling Stones nach 52 Jahren wieder die Nummer eins.
Rolling Stones (bei einem Auftritt in Miami 2019)

Rolling Stones (bei einem Auftritt in Miami 2019)

Foto: Rich Fury / Getty Images

Eigentlich schien sich die Sache in den Musik-Hitparaden sauber aufgeteilt zu haben: In den Albumcharts, da tummeln sich die Schlager- und Metal-Künstler, zwischendurch mal für eine Woche ein Rapper oder auch mal ein Altstar mit vielen Fans von einst - so wie zuletzt Bob Dylan. Doch die Singlecharts sind das Feld des deutlich jüngeren Streaming-Publikums, da entstehen die Hits bei YouTube oder TikTok.

Wie passt es da hinein, dass die neue Nummer eins der deutschen Singlecharts nun die Rolling Stones sind, wie GfK Entertainment mitteilt. "Living In A Ghost Town" sei die erste Nummer-eins-Single seit 1968 für die Briten - damals war es "Jumpin' Jack Flash". Mit 52 Jahren sei dies die größte Zeitspanne zwischen zwei Nummer-eins-Hits eines Künstlers. Und noch einen Rekord haben die Rolling Stones damit erreicht: Sie sind laut GfK die ältesten Künstler, die jemals die Singlecharts anführten.

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Frühere Nummer-eins-Hits in Deutschland für Mick Jagger, Keith Richards und ihre Bandkollegen waren vor "Jumpin' Jack Flash" noch "Let's Spend The Night Together" (1967), "19th Nervous Breakdown" (1966), "Get Off Of My Cloud", "(I Can't Get No) Satisfaction" und "The Last Time" (alle 1965).

Dass "Living In A Ghost Town" nun in dieser Reihe steht, erscheint besonders kurios, weil der Song in digitaler Form schon im April veröffentlicht wurde und am 1. Mai auch in den Singlecharts notiert wurde - für eine Woche auf Platz 22. Das Comeback mit dem Sprung auf Platz eins verdankt "Living In A Ghost Town" offenkundig der Veröffentlichung neuer Vinyl- und CD-Versionen.

Um den Verkauf solcher physischen Tonträger (oder auch von digitalen Downloads) mit den Abspielzahlen bei Streamingdiensten vergleichen zu können, werden bei den Streams "Single-Äquivalente" gebildet. (Hier die Systembeschreibung des Bundesverbands Musikindustrie.)  Physische Singles spielen im Musikmarkt eigentlich kaum noch eine nennenswerte Rolle (2019 wurden im ganzen Jahr in Deutschland insgesamt 300.000 Exemplare verkauft). Doch wenn dann doch mal eine Single in einer Woche in größeren Stückzahlen verkauft wird - wie die von den Rolling Stones - kann sie offenbar die Streams übertrumpfen.

feb/dpa