Österreichs Hoffnungen tragen nun den Titel "Projekt 12"

ÖFB-Boss Windtner präsentiert den Challenge 08-Nachfolger "Projekt 12" und steckt sich und dem Team äußerst hohe Ziele.

Foto © APIndividualförderung von 16- bis 21-jährigen Talenten wie Arnautovic, Jantscher oder Pehlivan

Was gestern "Challenge 08" hieß, heißt heute "Projekt 12". Und der Name bezieht sich, richtig geraten, auf die Euro 2012, wenngleich eine Teilnahme an dieser "nicht zwingend, aber natürlich ein Ziel" ist, wie ÖFB-Boss Leo Windtner anlässlich der Präsentation betonte.

Was aber verbirgt sich hinter diesem Projekt? Es geht - wie auch bei der "Challenge 08" - um die möglichst perfekte Förderung der Talente im Alter von 16 bis 21, wobei zum aktuellen "Kader" der förderungswürdigen Kicker neun Mädchen und 31 Burschen zählen, darunter eine Vielzahl an Legionären wie etwa der allseits bekannte Marko Arnauto

"Das Fußball-Land Österreich muss sich seiner Rolle bewusst sein. Österreich ist und bleibt ein Ausbildungsland", erklärte der ÖFB-Chef, der dem Aufsichtsrat vorsitzt und Norbert Darabos und Martin Pucher gleichsam als "Assistenten" zur Seite hat. Die technische Kommission setzt sich aus Willi Ruttensteiner (Vorsitz), Didi Constantini, Andreas Herzog, Manfred Zsak, Andreas Heraf, Paul Gludovatz, Heinz Hochhauser, Alfred Hörtnagl, Ralf Muhr sowie zahlreichen Experten aus den Bereichen Sportpsychologie, Sportmedizin sowie Trainingswissenschaft zusammen.

Beste Voraussetzungen

Die Arbeitsweise ist äußerst komplex und soll den Spielern in zusätzlichen individuellen Lehrgängen beste Voraussetzungen bieten. Bei den ÖFB-Teams (von Nachwuchs bis A) bedeutet dies das Zurverfügungstellen von Teamtrainer, Assistenztrainer, Torwarttrainer, Arzt, Masseur, Physiotherapeut, Fitness-Coach, Sportpsychologe und Zeugwart. Die spezifische Arbeit muss aber auch abseits der ÖFB-Lehrgänge garantiert sein, deshalb wird in den Bundesligavereinen und Akademien ein laut ÖFB "hochqualitatives Individualtrainer-Modell" installiert. Die Kosten für dieses Projekt belaufen sich auf 1,06 Millionen Euro pro Jahr.

"Wir sollten näher an Nationen wie die Schweiz oder Dänemark heranrücken und die Top 30 der Weltrangliste anpeilen. Nein, wir sollten nicht, wir müssen", gibt sich Windtner kämpferisch. Ebenfalls anwesend bei der Präsentation war Werner Kern, Nachwuchschef bei Bayern, wo drei Österreicher engagiert sind. Kern: "Spieler, die wir nicht aus Merketinggründen geholt haben, sondern weil sie enorm hohes Potenzial haben, denn in Österreich wird toll gearbeitet."