Es mag Zufall sein, dass Deutschlands neuestes buddhistisches Zentrum ausgerechnet am »Luther-Stammort« im thüringischen Möhra entsteht – dort wo Martin Luthers Familie ihre Wurzeln hatte, wenige Kilometer von der Wartburg entfernt, auf der der Reformator einst die Bibel übersetzt hat. Doch einen gewissen Symbolwert hat es schon, wenn just am historischen Ursprung des Protestantismus nun tibetische Gebetsfahnen wehen. Und wenn aus Möhras ehemaligem Waldgasthof der »Karma Schedrub Tschöpel Ling« wird, der »Ort, an dem Buddhas Lehre durch Studium und Meditation verbreitet wird«, dann ist das für Besucher, die auf Luthers Spuren durchs Land reisen, zumindest gewöhnungsbedürftig.